Es scheint eine Verknüpfung durch die Wertschätzungen und Bedeutungsebenen der Verbalisierung unserer Umwelt, Gedanken und Gefühle mit unserem Werden und der unserer eigenen Seins Wahrnehmung zu geben. Sprachgenauigkeit, die Präzision unserer Wortwahl in einen bewusst gewählten Aufbau des Satzes, offenbart die bis dato vorhandene Feinstimmigkeit und die Trächtigkeit des eigenen Wortschatzes sowie das Entwicklungsstadium unserer Auseinandersetzungen. Die Wurzeln- und das Erblühen der Linguistik als Kultur- und Wissensgut entwickelt sich entlang ihres mitunter sich selbstbeschreibenden Zivilisationsgrads. Das Aussprechen des wahren inneren Monologs realisiert eine Möglichkeit diesen innerhalb eines Dialogs, der auf gleich beruhende Ursachen der versuchten Wahrheitsfindung formuliert ist, hinsichtlich diesen Ziels rekursive Präzisierungen durchlaufen zu lassen. Eine derartige Gedankenartikulation im Dialog ist das therapeutische Wesen der Gedankenoffenbarung, Gedankenbefreiung und Gedankenentwicklung hinsichtlich ihrer Validierung und priorisierbaren Ordnungsstruktur in soziokultureller und individuell lebensbedingender Hinsicht. Benennung ermöglicht Verdinglichung, Identifikation und Definition anhand zugeordneter Eigenschaften. Sie ist eine Form der verknüpften Wertschätzung, aber auch ein Ausdruck der Ergebnisse von Observierungen. Das Netzwerk der Sprache vernetzt sich in ihren eigenen Definitionen und ihren Definitionsbestandteilen. Wörter können nur mit (anderen) Wörtern definiert werden bzw. kontextrelative Einbettung und so ein das „nicht voneinander loslösbare“ Verständnis ermöglichen. Jedoch muss das Unnennbare nicht immer undefiniert sein bzw. bleiben oder bleiben wollen. Feigheit, Arroganz, Ignoranz sowie warmherzigere Gründe können diese Umstände bzw. Sprachverhalten erklären. Das Unaussprechliche kann zum Vorbeginn von Raum und Zeit, der Realisierung des Bewusstseins und des tiefen Schmerzes von der Inexistenz geliebten Lebens sein. Die Zukunft sollte immer Aussprache sowie Rücksprache mit ihrer Vergangenheit finden. Das Ziel der Wahrheitsfindung im Dialog setzt das Erkennen der eigenen Begrenztheit und den Willen diese zu verändern voraus sowie die Geduld und die Stärke vor eigenen Unzulänglichkeiten nicht in Verdrängung und Panik zu verfallen. Was haben wir im Gespräch zu tun, als den Gesprächspartner, so wie uns selbst, besser zu equipieren als vor dem Gespräch?
Gez. J. G., Freiberg, 14.06.2021