Erkenntisse

Jeder Gewinn von Erkenntnissen geht ein setzen von Axiomen voraus, nach deren Überzeugung die Erweiterung, Wiederlegung und Verifizierung des Wissensstandes und der Überprüfung der Konsistenz der Axiome selbst durchgeführt wird. Der Abgleich des theoretischen Vordenkens der möglichen Zukunftskonstitutionen erfordert das praktische Nacherleben dieser. Der menschliche Verstand benötigt dieses zweierlei Erleben, da er mehr imaginieren kann, als tatsächlich praktisch umsetzbar demonstriert werden könnte in der realen vorgedachten Welt. Das Prädiktionsmaß dieser Fähigkeit des Vor- und Nachdenkens erschließt nicht nur die Zeitspuren von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sondern ermöglicht ein wahres Potential an Diskussionen über die qualitative und quantitative Strukturierung des bewusst Vorhergesagten. Jedes Modell streitet um die wahre Zukunft. Ein maßgetreues Abbild versucht sich im rekursiven Prozess der Perfektionierung immer seiner vorausgesetzten Modellhaftigkeit zu entziehen. Das Ideal des Erkenntnisgewinns ist die Freilegung des ewiglich gleichen Erfolgenden und dem sich unter gleichen Umständen Verursachenden. Die Beurteilungen durch die Logik erlaubt ein hinreichendes praktisches Verständnis für die Möglichkeiten von deren Anwendung. Die Natur des Menschen scheint es mit sich zubringen, dass Erfolge gerne so oft Repetition finden, bis etwas versehen wurde, was nicht gleichgeblieben ist. Wir irren uns empor. Allem Erkenntnisgewinn ist gemein, dass der Wille ein subtil provokanter sein muss. Selbst wenn die Provokation die Erkenntnis gebracht hat, dass es keine Verwertbare gibt, ist sie nicht vergebens. Die Weisheit und die Zeit des Überdauerns trennt Veränderliches von Stationärem und Unveränderlichem. Alles was gesellschaftlich geändert werden möchte und nicht mit den betreffenden Menschen in der Durchführung geändert wird, führt dazu, dass die Betreffenden zukünftig nichts mehr ändern lassen wollen. Erkenntnisse werden in ihrer Verifizierung zum Wissen. Der Wissensstand ist ein sozikulturelles, bildungstechnisches und politisches Gut und kennt sowohl die Wege und Wiege der Geistes- als auch der Natur-wissenschaften, der Philosophie im eigenen Garten, als auch der ingenieurtechnischen Umsetzung in der Nutzung von Temperaturgradienten und Reaktionsenthalpien für den Exergiegewinn. Die bewusst gewählte und wahrgenommene Aufmerksamkeit für die Erscheinungen, Einbildungen und Urteile, schärft sowohl die (eigenen) Formulierungen des Betrachten als auch die Grenzen und Bedeutsamkeiten von deren Verantwortlichkeiten.

Gez. J. G., Freiberg, 18.06.2021